Kraftort Engstligenalp

600m Wasserfall über zwei Kaskaden, eine glasklare Quelle und mystische Felsbrocken

Durch ein schönes Stück Wald gelangen wir schon nach etwa einer Viertelstunde zur unteren Kaskade der Engstligenfälle (Berndeutsch Entschligefäll). Schon von Weitem hört man das Rauschen des Wasserfalls. Die Engstligenfälle gehören zu den höchsten Wasserfällen der Schweiz.

Das Element Wasser begegnet uns auf dieser Wanderung in verschiedensten Formen, vom tosenden Wasserfall, über munter rauschende Bächlein, kleine Rinnsale, einer sprudelnden Quelle und Moorgebiet. Jeder dieser wässrigen Erscheinungsformen wohnt eine ganz eigene Kraft und Energie inne. Wie nimmst du sie wahr?

Wasser wird seit jeher durch seine klärende, reinigende, heilende und Fruchtbarkeit spendende Kraft verehrt. In den Mythologien der meisten Kulturen wird von Wassergeistern erzählt, deren Beschreibungen vom Ungeheuer bis zur Göttin reichen. Auch unsere Vorfahren, die Kelten, huldigten den Quell- und Flussgottheiten, Nymphen und anderen Wassergeistern. So wird vermutet, dass auch der Name «Engstlige» (Entschliga) auf die keltische Flussgöttin Andekingila (die schnell Gehende) zurückgeht.

Die obere Kaskade der Fälle erreichen wir nach einer guten Stunde Aufstieg. Wunderschön und spektakulär zugleich präsentiert sich diese Szenerie. Lass dich berühren und erquicken von der Magie dieses Ortes. Die Luft hier am Fusse und in der Nähe des Falles ist geschwängert mit anregenden negativ geladenen Ionen… Energie pur!

So nehmen wir den weiteren Aufstieg beschwingt unter die Füsse und gelangen dann auf die Engstligenalp, die grösste Hochebene der westlichen Schweizer Alpen. Wie eine Arena liegt die saftige Ebene vor uns, umrahmt von einmaligem Bergpanorama. Eine wahrlich mystische Landschaft.

Wir nehmen uns Zeit die Ebene zu umrunden und die Kraft des Ortes auf uns wirken zu lassen. Wo zieht es dich hin, wo möchtest du verweilen? Vielleicht bei der glasklaren Quelle mit dem Namen «Härdöpfelbrunne», die sprudelt, wie ein Topf mit kochendem Wasser. Oder am Rande des munter fliessenden Bächleins, oder lieber bei einem der markanten Felsblöcke. Vielleicht gar beim magischen Lägerstein, der wie ein riesiger Altar erscheint, ein Kultplatz, welcher die Energie der Ebene in sich konzentriert.

Die Luftseilbahn bringt uns gegen Abend wieder zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück.

Auf der Engstligenalp wird im Sommer nicht nur Alpwirtschaft betrieben, sondern sie ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Sei dir somit bitte bewusst, dass wir nicht alleine dort sein werden. So ist z.B. gerade der Lägerstein auch bei Boulderern sehr beliebt. Dennoch bietet die weitläufige Ebene viele Plätzchen zum ungestörten Verweilen. Und falls du mehr Zeit mitbringst, magst du vielleicht eine Übernachtung anhängen, so dass du die Magie dieser Landschaft auch bei Sonnenuntergang oder in den frühen Morgenstunden nochmals auf dich wirken lassen kannst.