Geomantie – Was versteht man darunter?

Diese Frage in wenigen Sätzen abschiessend zu beantworten ist nicht möglich und wird hier auch nicht angestrebt. Ich versuche einen kleinen Einblick für ein Grundverständnis zu geben und erzähle gerne mehr auf einer Wanderung.

Oftmals wird Geomantie als ein Pendant zum bekannteren Feng Shui genannt, was nicht falsch ist. So ist das Feng Shui ein Geomantiesystem des Ostens (China), wie jede Kultur ihre eigene Methodik und Überlieferung von geomantischem Wissen hat. Wenn wir hier in Europa von Geomantie sprechen, so meinen wir die Lehre, welche auf dem alten Wissen unserer europäischen Vorfahren (Etruskern, Kelten, Germanen, Römern etc.) beruht.

Der Begriff Geomantie setzt sich aus den griechischen Wörtern «geo», was Erde bedeutet, und «mantik» zusammen, was mit «Kunst des Sehens und Wahrsagens» übersetzt werden kann. Also könnte man Geomantie als «Erdweissagung» bezeichnen, oder vielleicht stimmiger, als das Wissen um die Kräfte der Erde.
Die Geomantie ist eine Jahrtausende alte Naturlehre, die sich mit der Interpretation von Landschaften, Orten und Räumen beschäftigt und dies auf mehreren (Wirklichkeits-)Ebenen. Es handelt sich dabei um eine sog. Erfahrungswissenschaft, da oftmals genaue Messungen, wie sie z.B. für eine Naturwissenschaft gefordert würden, nicht möglich sind.

Geomanten und die Geomantie (genauso wie die meisten Ur-Völker) anerkennen die Erde als lebendiges Wesen und gehen davon aus, dass der Mensch und alles, was ihn umgibt (materiell, energetisch wie geistig) unmittelbar miteinander verbunden ist und sich gegenseitig beeinflussen.